Mein Ziel der Amselfall
Wenn man sich intensiver mit der Landschaftsfotografie auseinandersetzt, trifft man irgendwann auf das Thema Langzeitbelichtungen.
Dann merkt man schnell das dieser Effekt besonders gut mit Wasserfällen harmoniert.
In meinem Fall, war ich gut 2 Wochen am recherchieren wo es denn bei uns in der nähe schöne große Wasserfälle gibt.
Habe zwischendurch Flussläufe fotografiert die alles waren, außer spektakulär.
Ich bin Arbeitskollegen auf den Geist gegangen.
Hab meine Großeltern, die soviel Wandern das sie eigentlich ganz Deutschland kennen gefragt und irgendwann fiel der Name Amselfall in der Sächsischen Schweiz.
Ich mich also schlau gemacht wo der Amselfall liegt und wie ich am besten hinkomme.
Wo und wie weit komme ich mit dem Auto ran, wo muss ich überhaupt hin usw.
Habe mir Bilder von anderen Fotografen angeschaut und gedacht, sowas schönes haben wir ums Eck und ich weiß das nicht? Zum Glück bringt mich die Fotografie an Orte die ich sonst wahrscheinlich nicht aufgesucht hätte.
Also Plan geschmiedet.
Als Startpunkt zum Amselfall habe ich mich für den Parkplatz an der Bastei entschieden.
Da ich an dem Tag Spätschicht hatte, musste ich also ein wenig an die Zeit denken, da sah der Weg vom Parkplatz bis zum Amselfall, auf Maps nicht so weit aus.
Nach 40 min. Fahrtzeit ging es vom Parkplatz zu Fuß weiter, Kamerarucksack auf dem Rücken, 1,5 km hinab zum Amselfall.
Dort angekommen habe ich mich im ersten Moment, auf gut Deutsch verarscht gefühlt, nichts mit imposantem Wasserfall wie auf den Bildern die ich mir angesehen habe. Es plätscherte gemächlich von oben herab und erweckte den Eindruck als ob das Wasser ausgegangen sei. Zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht gewusst das der Amselfall, durch die nette Dame im Verkaufstand ausgelöst, sein wahres Gesicht zeigen kann.
Ich fotografierte also das Rinnsal was von oben kommt, 30sek. Langzeitbelichtung für einen schönen weich gezeichneten Look.
!!! Fotografie-Tipp !!!
Langzeitbelichtung am Tag funktioniert am besten mit einem ND-Filter (Neutraldichtefilter) oder aber in sehr Licht armen Situationen wie z.B. im dichten Wald.
Während ich meine Aufnahmen aus verschiedenen Positionen mache, geben andere Touristen der guten Frau einen kleinen Betrag Geld um die Schleuse zu öffnen. keine 10 Sekunden später wusste ich wie die Bilder im Internet entstanden sind und ich war leicht nass. Durch diese Erfahrung hatte auch ich Bilder nach meinen Vorstellungen.
Also wenn auch ihr mal zum Amselfall wollt, nicht wundern wenn da nicht viel runterkommt. Es sei denn ihr bezahlt. Ich mag mich zu erinnern das es 30 Cent gewesen sind?!
Zu empfehlen ist die Wanderung trotzdem. Nach dem wieder Aufstieg der unzähligen Stufen hat man sein tägliches Workout nämlich rein und weiß was man gemacht hat :-)
Der Weg ist das Ziel
Es gibt eine Menge zu entdecken auf dem Weg zum Amselfall.
Der erste Kontakt
So präsentiert sich der Amselfall, wenn die Schleuse geschlossen ist.
Das wahre Gesicht
Und dann Bääm, wenn die Schleuse sich öffnet macht er doch was her.
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Matze (Sonntag, 22 Januar 2017 09:21)
Sehr schöner Blog Eintrag, sehr informativ und interessant zu lesen super.
Liebe Grüße Matze